Über mich - Mihrimah's Türkisch Angoras

Importtier

Mihrimah's Türkisch Angora

Türkisch Angora

für Leute die das Besondere lieben

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Mihrimah's Türkisch Angorakatzen - eine Katzenzucht stellt sich vor

Angefangen hat alles damit, daß mein wie ein Kind geliebter Hauskater Schlingl, ein großer dicker Hauskater, am 02.03.1989 starb. Todesursache war eine unbekannte Autoimmunkrankheit. Ein halbes Jahr kämpften wir um sein Leben. Nach vielen hoffnungsvollen und bald darauf wieder wirkungslosen Behandlungen, entschlossen wir uns ihn einschläfern zu lassen. Verwunden habe ich das sehr lange nicht. Erst die Liebe zu den Türkisch Angoras konnte diesen Schmerz lindern.

Die Folge dieses schrecklichen Erlebnisses war, daß ich nach einigen Monaten wieder eine Katze wollte, nur sollte es diesmal eine Rassekatze sein. Ich wollte ein Tier, das von Geburt an die besten Startbedingungen erhielt. In einem Zeitschriftenladen fiel mir ein Sonderheft der Zeitschrift "Katzen extra" in die Hände. Darin waren viele Rassen beschrieben, u.a. auch die Türkisch Angora. Was ich dort las, war genau das was ich wollte: eine sehr menschenbezogene, aber eben noch natürliche Rasse. Und sie war selten! Bereits als Kind wollte ich immer das, was am Schwierigsten zu bekommen war. In diesem Bericht war ein Bild von einer weißen Türkisch Angora mit verschiedenfarbenen Augen, die war so unbeschreiblich schön, so ätherisch, daß es sich in mein Herz eingebrannt hat. So ein Tier wollte ich!
Als erstes blätterte ich bei uns in der Tagespresse und las den Tiermarkt von vorne bis hinten. Und ich hatte Glück! Ein Züchter hatte noch einen kleinen weißen Kater, gerade 4 Monate alt. Eigentlich wollte ich ja ein kleineres Kätzchen und eventuell ein Mädchen, aber in diesem Moment war mir alles egal. Also überzeugte ich meinen Mann und packte ihn samt Sohn ins Auto und los gings. Als wir bei diesem Züchter ankamen, wurden vor dem Betreten der Wohnung unsere Schuhsohlen mit Sagrotan eingesprüht. Wir wurden ins Wohnzimmer gebeten und machten es uns erst einmal bequem. Dort unterhielten wir uns über Katzen allgemein und später über Angoras. Während der Freund des Züchters erzählte, wurden wir von dem Züchter selbst genauestens beobachtet. Leider kam keine der Katzen zu mir auf den Schoß, aber hin und wieder hatte ich die Möglichkeit, in das seidige Fell seiner Tiere zu fassen. So etwas wie dieses kühle, seidige und glatte Fell dieser weißen Katzen hatte ich noch nie berührt. Dann zeigte er mir seinen Kater, den er separat hielt, da eine Kätzin rollig war. Ich war begeistert. So stellte ich mir einen Kater vor! Groß, sehr schlank aber muskuös, eine Erscheinung! Schließlich war mir klar - ich wollte den kleinen Kater. Als ich nach dem Preis fragte.erhielt ich die Antwort, das Katerchen würde 800,- DM kosten (als Liebhabertier) und ich müsse ihn spätestens im Alter von 18 Monaten kastrieren lassen. Dies würde vertraglich festgelegt werden und bei Zuwiderhandlung wäre eine Strafe i.H. von mehreren 1.000,- DM fällig. Ich wollte mir das ganze überlegen und wir fuhren wieder nach Hause. Am nächsten Morgen rief ich ihn an, daß ich das Katerchen gerne hätte, aber letzten Endes konnten wir uns nicht einigen.
Also rief ich als nächstes bei der Gruppe München unseres ansässigen Katzenvereins, dem 1.DEKZV eV, an und erkundigte mich nach weiteren Züchtern dieser Rasse. Laut Auskunft gab es nur diesen einen Züchter in München. Also rief ich in der Geschäftsstelle dieses Vereins in Wiesbaden an. Aber auch dort wußte man nur diesen Züchter.
Daraufhin las ich die "Ein Herz für Tiere"-Hefte der letzten 6 Jahre durch und fand auch eine Züchterin im Westerwald, die ein Jahr zuvor zwei weiße odd-eyed Tiere nach München zu einem gewissen Herrn Hauber verkauft hatte. Mit dem Telefonbuch bewaffnet, fand ich diesen Herrn und rief ihn auch sogleich an. Nachdem er anfangs leugnete, überhaupt Angora's zu haben, erklärte er sich dann doch nach einer Stunde bereit, uns mit dreien seiner Tiere zu besuchen. Was sich hier recht schnell liest, hat in Wirklichkeit einige Wochen in Anspruch genommen. Zwischendurch war ich so enttäuscht, daß ich schon eine weiße Norwegische Waldkatze oder eine blau-silberne Somali kaufen wollte!
Aber nun war es endlich soweit. Ich sollte meine Türkisch Angora bekommen. Zwar keine Weiße mit blauen Augen, aber dafür eine Schildpatt-Smoke. Endlich kam der Tag, an dem uns Herr Hauber besuchte. Er brachte seinen kurz zuvor kastrierten Deckkater Dascha-Kiral mit Sohn Beyaz Hayal (weißes Traumbild), der seinem Namen wahre Ehre machte, und Tochter Bursa, die Schildpatt-Smoke-Kätzin mit.

Ich war fasziniert. So schön und elegant hatte ich sie mir nicht vorgestellt. Bursa hat sich auch gleich gut eingeführt und ging, mangels Katzenklo, in den Blumentopf meines Gummibaums. Der überlebte dieses Attentat zwar nicht, aber Bursa durfte hierbleiben und das war mir mehr wert als alle Gummibäume dieser Welt.
Zwischen Herrn Hauber und mir entwickelte sich eine starke aber kurze Freundschaft. Zwei Wochen nach Bursa bekam ich noch seinen Deckkater Nicky, der sich mit Dascha-Kiral nicht vertrug. Ca. 6 Wochen nach unserem Kennenlernen verstarb Herr Hauber, mein Mentor, plötzlich an einem Astmaanfall. Wenige Stunden zuvor telefonierten wir noch miteinander und verabredeten uns für den nächsten Tag beim Tierarzt, weil Bursa sehr krank war. Sie hatte starken Durchfall (durch den Platz- und Futterwechsel bedingt) und war durch eine falsche Behandlung eines anderen Tierarztes fast zu Tode behandelt worden. Als Herr Hauber nicht kam, rief ich ihn an, um ihm zu sagen es Bursa besser ging. Da erfuhr ich von der Polizei sein dramatisches Ende.
Da Herr Hauber nur eine Schwester hatte, welche die Katzen aber nicht übernehmen konnte und wollte, sollten die Tiere über den Zoohandel auf Kommissionsbasis verkauft werden. Das konnte ich nicht zulassen und so kratzte ich meine Erspamisse zusammen und kaufte die ganzen restlichen zehn Turkisch Angora's. So kam ich gewissermaßen wie die Jungfrau zum Kind zu einer Katzenzucht.

Herr Hauber hat mir den Weg der Turkisch-Angora-Zucht gewiesen und in mir die fast schon fanatische Liebe zu dieser Rasse geweckt. Traurig war, dass von Seiten seines Vereins, dem auch ich später beigetreten bin, keine Unterstützung kam. Allein die Tatsache, daß es genau dieser Verein war, der mir die anfängliche Information, es gäbe keine anderen Züchter dieser Rasse in München bzw. ganz Deutschland, hätte mich von Anfang an nachdenklich stimmen sollen. Es bestand zu dieser Zeit sogar schon die Interessensgemeinschaft Türkisch Angora und Van innerhalb des 1. DEKZV eV., aber es kam keine Kontaktaufnahme durch den Verein zustande. Aber alle Seiten haben auch ihre Vorteile. So konnte ich Erfahrungen sammeln, die mein späteres Leben als Züchter und Liebhaber dieser Rasse bestimmten.
Im November 1991 gründete ich dann zusammen mit Frau Gisela Römer den 1.ITAVC eV. Ab Januar 1994 war ich auch für einige Jahre 2. Vorsitzende dieses Vereins. Meine Zucht hatte ich zu dieser Zeit schon sehr reduziert, da es mir mit der Zeit immer schwerer fiel, mich von meinen Katzenbabies zu trennen. 2006 habe ich meine noch bestehenden Zuchttiere kastriert, da es mir aufgrund mangelnden Vertrauens in den potentiellen Käufer nicht mehr möglich war, Kitten abzugeben. Aber Türkisch Angoras, begleiteten mich weiterhin, zuletzt Wilhelm ein aus der Türkei stammener weißer TUA-Kater mit Knickschwanz, welcher über eine münchener Tierschutzorganisation vermittelt wurde. Er starb 2018 an Krebs.

2020 kaufte ich mir dann wieder ein Türkisch-Angora-Kitten bei einer langjährigen Züchterfreundin und wagte 2022 die Weiterführung meiner Zucht.

Meine Bursa und ihre Mutter Aicha, eine Golden-Tabby ( als Schwarz-Gestromt eingetragen) aus Türkei Importen, bildeten 1989 den Grundstock meiner Zucht.

Kater aus meine Zucht, wie Mihrimah's Deniz, Mihrimah´s Nadir und Mihrimah's Pasa prägten die Zucht dieser Rasse in Deutschland und sind noch in vielen renomierten Zuchten nachzuweisen.

Meine große Liebe gehört seit jeher den silberfarbenen Angora's und den Farbvarianten, die dieser Farbschlag mit sich bringt. Bereits in den Anfängen meiner Zucht sind in den Farben Silber-Tabby und Smoke sehr gute Jungtiere gefallen. Interessant ist, dass die Farben Golden und Silber bei freilaufenden Tieren in der Türkei durchaus vertreten sind. Sie haben, wie die Weiße blau-äugige (Ankara-kedi) und odd-eyed (Van-kedi...nicht zu verwechseln mit der ausserhalb der Türkei als Vankatze bekannten kräftigeren "Cousine" der Türkisch Angora), ihre eigenen Bezeichnungen. Diese lauten Teku (silber) und Sari (golden). Hingegen sind Farbvarianten wie z.B. Point, Chocolate oder Lilac nur durch Einkreuzung von anderen Rassen möglich. Doch mit dem Einkreuzen anderer Rassen wurden nicht nur neue Farben etabliert, sondern auch Erkrankungen welche genetisch hinterlegt sind, wie z.B. HCM (nachweislich bei z.B. unter anderm bei MaineCoon, Norwegischer Waldkatze, Perser und Van) oder auch PKD (nachweislich vor allem bei Perserkaten). Auch die Fellqualität ändert sich nachhaltig durch das Einbringen anderer Katzenrassen. So ist das Fell der ursprünglichen Türkisch Angora am Körper deutlich kürzer, sehr seidig und glatt, ja fast schon kühl. Ganz typisch ist der Unterschied zwischen einem fast kurzhaarigen Fell im Sommer und einem deutlich längeren Fell im Winter. Es ist niemals flauschig oder fluffig und verfilzt nicht, da es völlig frei von Unterwolle ist.



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